Afrikanischer Tanz 

Mamadou Fall

Im Herbst 2016 ist Mamdou Fall verstorben. In tiefer Wertschätzung, Liebe und Achtung denken wir an Mamadou zurück.
Viele wertvolle Begegnungen und Verbindungen, die unser aller Leben bereichern,  sind durch Mamadou entstanden.
Seine Liebe zum Tanz lebt in uns allen weiter. Wir werden ihn immer in unseren Herzen tragen.

In tiefer Dankbarkeit für alles was Mamadou, gemeinsam mit seiner Frau Pia, gegeben hat! 


  

Biografie



"Wenn Du sprechen kannst, kannst Du singen, wenn Du gehen kannst, kannst Du tanzen." (Afrikanisches Sprichwort)

Tanzlehrer Mamadou Fall verstand sich als Hüter der afrikanischen Tradition. Seit 1990 lebte Mamadou in München, wo er als Lehrer für traditionellen Afrikanischen Tanz viele begeisterte Schüler unterrichtete. In Insiderkreisen galten Tanzstunden bei Mamadou, begleitet von Trommelmusik live, nicht nur als Geheimtipp, sondern auch als einmaliges Kulturereignis.

Mamadou war einer der wenigen Tanzpädagogen, der noch sämtliche traditionelle Tanzformen (Wolof, Serrer, Djola, Malinke) des kulturell so reichen Westafrika und seines Heimatlandes Senegal beherrschte. "Die Kultur ist das, was man auf keinen Fall vergessen darf," sagte Mamadou überzeugt. Für ihn muss der Künstler als Kulturträger ein Vorbild sein.
 
Und weil Mamadou diesen hohen Anspruch selbst lebte und in seinem Tanz ausdrückte, wurde er von seinen Schülern respektiert und geachtet.
Mamadou Fall wurde 1949 in Dakar geboren und ist dort aufgewachsen. 1966 wird er dort entdeckt, als Maurice Sonar Senghor, der Direktor des Theatre National Darsteller für eine Filmrolle sucht. Dieser ist so begeistert, dass er ihn auch gleich für das Ballet National du Senegal engagiert.
Noch im selben Jahr findet in Dakar das Festival des Arts Nègres statt. Und hier fällt Mamadou Fall sofort Oliver Johnson und vor allem Katherine Dunham auf. Von der bekannten Choreographin erlernte er die nach ihr benannte Dunham-Technik und erweiterte seinen eigenen Tanzstil.

Bereits 1967 gewinnt Mamadou Fall beim Festival de la Danse in Hamamed gegen eine Auswahl von Tänzern aus 14 Ländern Europas und Afrikas den ersten Preis als bester Solotänzer. Es folgen fünf Jahre Arbeit mit dem Ballet National du Senegal, wo er zum Maître de Ballet berufen wird. Fortan arbeitete Mamadou Fall als Tanzlehrer, Solotänzer, Choreograph und Schauspieler beim Film hauptsächlich auf der Bühne. Mit seinem Ensemble unternahm er weltweite Tourneen: 18 Jahre lang bereiset er auf unzähligen Gastspielreisen mit dem senegalesischen National-Ballett Europa , Asien, Afrika sowie Nord- und Südamerika.

Warum es Mamadou gerade nach Deutschland zog? "Von Anfang an war ich in Deutschland am liebsten, hatte hier die meisten Freunde." Entgegen vieler Vorurteile hatte Mamadou auch keine Probleme, Europäern den afrikanischen Tanz beizubringen. Ob Anfänger oder Tanzprofis, sie alle schätzten seine unendliche Geduld, spüren seine Liebe zum Tanz, seine Berufung. "Wie die Schüler tanzen, das hängt ganz vom Lehrer ab," sagte Mamadou.